Sonntag, 12. November 2017

Herbstimpressionen und Wilhem Busch



Wilhelm Busch - "Urvater des modernen Comics

Die Werke von Wilhelm Busch mag ich persönlich sehr gerne. Und wer kennt nicht mindestens eine seiner Geschichten und Gedichte?! "Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen? Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen!" Einige seiner Reime werdet ihr hier unter meinen Herbstbildern finden. 






Obgleich die Welt ja, so zu sagen,
Wohl manchmal etwas mangelhaft,
Wird sie doch in den nächsten Tagen
Vermutlich noch nicht abgeschafft.

So lange Herz und Auge offen,
Um sich am Schönen zu erfreun,
So lange, darf man freudig hoffen,
Wird auch die Welt vorhanden sein.








Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
Gleichwohl, ob große, ob geringe,
Im wesentlichen so verpackt,
Daß man sie nicht wie Nüsse knackt.

Wie wolltest du dich unterwinden,
Kurzweg die Menschen zu ergründen.
Du kennst sie nur von außenwärts.
Du siehst die Weste, nicht das Herz.






Zu nehmen, zu behalten
Und gut für sich zu leben
Fällt jedem selber ein.
Die Börse zu entfalten,
Den andern was zu geben,
Das will ermuntert sein.







Halt dein Rösslein nur im Zügel, 
kommst ja doch nicht allzu weit.
Hinter jedem neuen Hügel dehnt sich die Unendlichkeit.
Nenne niemand dumm und säumig, der das Nächste recht bedenkt.
Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt.








Wer nicht auf gute Gründe hört,
dem werde einfach zugekehrt
die Seite, welche wir benützen
um drauf zu liegen und zu sitzen.






Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
kommt er dem armen Vogel näher.

Der Vogel denkt: Weil das so ist
und weil mich doch der Kater frisst,
so will ich keine Zeit verlieren,
will noch ein wenig quinquillieren
und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.








Wie schad, dass ich kein Pfaffe bin
Das wäre so mein Fach.
Ich bummelte durchs Leben hin
Und dächt' nicht weiter nach.

Mich plagte nicht des Grübelns Qual,
Der dumme Seelenzwist,
Ich wüsste ein für allemal,
Was an der Sache ist.

Und weil mich denn kein Teufel stört,
So schlief ich recht gesund,
Wär wohlgenährt und hochverehrt
Und würde kugelrund.

Käm dann die böse Fastenzeit,
So wär ich fest dabei,
Bis ich mich elend abkasteit
Mit Lachs und Hühnerei.

Und dich, du süsses Mägdelein,
Das gern zur Beichte geht,
Dich nähm ich dann so ganz allein
Gehörig ins Gebet.








Fortuna lächelt, doch sie mag
nur ungern voll beglücken;
Schenkt sie uns einen Sommertag,
so schenkt sie uns auch Mücken.





Mögt ihr die Werke von Wilhelm Busch auch so sehr wie ich?! 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen